Konservierter Frühling: Eingelegte Löwenzahnknospen …

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Schon seit Ewigkeiten wollte ich immer mal Löwenzahnknospen einlegen – „falsche Kapern“, wie sie genannt werden. Vielleicht kennt ihr das, jedes Jahr verpasst man es und verschiebt es aufs nächste.. Als ich nun das Löwenzahn-Karottenbrot gebacken hatte, plauderten wir im Blog wieder drüber und ich versprach, davon zu berichten, wenn ich es tatsächlich machen würde.

I did it!!

Fazit: Lecker, zarter Bitterton, feine Säure, knackig, nichts zu mäkeln…

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Aber: Kapern sind Kapern und Löwenzahnknospen sind Löwenzahnknospen. Beides ist sehr verschieden und hat seinen eigenen Reiz. Ich finde es sinnlos solche Sachen zu vergleichen, bzw. ersetzen zu wollen. Warum? Kapern sind überall erhältlich und erschwinglich. Sie haben ganz andere ätherische Öle und schmecken eben unvergleichlich. Also kein Ersatz für Kapern, sondern ein Schatz für sich..

Löwenzahnknospen einzulegen ist mühelos machbar, die Einzige Arbeit ist das Einsammeln. Ich habe mich bemüht, die kleinen knackigen Knospen zu suchen. Wer danach noch als „Hand-Modell“ arbeiten möchte, sollte Einweghandschuhe tragen (bei mir als Hobbygärtnerin ist längst Hopfen und Malz verloren).

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Knospen waschen und trocken tupfen. Melfor-Essig aufkochen mit Wasser im Verhältnis 3:1 (man kann auch nur Essig nehmen), etwas grobes Meersalz dran geben und die Knospen damit übergießen). Nach einer Woche hat sich im Geschmack nichts mehr verändert und ich würde sagen, ab diesem Zeitpunkt kann man sie essen. Wie lange sie wohl haltbar sind? Hat jemand von euch es schon ausprobiert?

Mir schmecken sie gut mit Frischkäse auf einer Scheibe Brot (noch einmal mit der Chilimühle drüber).

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Garten-Koch-Event April 2014: Löwenzahn [30.04.2014]

Von einer lieben Bloggerkollegin bekam ich netterweise den Hinweis, dass es einen Gärtnerblog gibt, denen sende ich das Rezept schnell noch zu, denn dort ist der Löwenzahn Pflanze des Monats…

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35 Kommentare zu “Konservierter Frühling: Eingelegte Löwenzahnknospen …

  1. Oh, lecker sehen sie aus, vor vielen Jahren (Jahrzehnten?) hab ich mal Gänseblümchenknospen eingelegt, waren auch lecker. Da hab ich gar nicht mehr dran gedacht, danke fürs Erinnern 🙂
    Liebe Grüße Sabine

      • Ich glaube, die Gänseblümchen waren bitter, aber es ist ja schon ewig her, vielleicht mache ich mich auf die Suche und probiere es nochmal aus. In meinem Kochbuch steht übrigens auch „Blütenknospen von Sumpfdotterblumen, Gänseblümchen, Löwenzahn und Scharbockskraut, einzeln oder gemischt, 24 Stunden in Salzwasser legen, dann mit gewürztem Essig übergießen.“
        LG Sabine

      • Liebe Sabine,
        das Scharbockskraut lässt mich stutzen. Ich dachte, man darf nur die Blättchen sammeln, bevor sich Blüten bilden, danach sei es giftig. Dann wohl erst, wenn die Knospen aufgeblüht sind. Das Sammeln der winzigen Knospen ist evtl. auch etwas mühsam..
        Spannend ist es mit den Wildkräutern!
        Liebe Grüße
        Cheriechen

    • Gibt es den nicht in „Rest-Deutschland“? Ich kaufe ihn meist in Frankreich, aber hier im Saarland gibt es ihn auch. Er ist saurer, echt französisch (ich lese gerade, dass etwas Honig und Kräuter drin sind).
      Dann nimm den Essig weniger verdünnt als ich.., geht auch!
      Liebe Grüße
      Cheriechen

      • Mir ist gerade aufgefallen, das ist ein Produktname, hier im Saarland läuft es wie „Balsamico“ für eine Essigkategorie.., ich sollte die anschreiben, wenn ich schon Werbung mache 😉 …oh mein Gott!

  2. hihihi, da geht die Saarländerin mit dir durch: Melfor-Essig 😉
    Monsieur, der behauptet ja immer, ich sei keine echte Saarländerin, weil ich Melfor-Essig nicht verwenden mag.
    Aber diese Löwenzahnknospen, die würde ich gerne verwenden, doch leider ist es dafür bei uns schon ein bisschen zu spät, der Löwenzahn steht in voller Blüte, jetzt geht nur noch was mit Löwenzahnblüten.

    • Du hast Recht, es ging rasend schnell, während sie im „Melfor“ schlummerten (den ich übrigens auch recht wenig verwende, aber für Löwenzahn schon!!), sind die anderen aufgeblüht…, wobei man sicher noch welche findet.
      Liebe Grüße
      Cheriechen

  3. oh, das löst einen sofort-probieren-wollen-Reflex in mir aus. das ist wohl eine der Nebenwirkungen beim Foodblog-lesen.

    an die Löwenzahnknospen muss ich mich unbedingt im nächsten Frühjahr erinnern. Ich hoffe meine Zimmer-Nager nehmen es mir nicht übel, wenn ich Ihnen quasi die Ernte wegfuttere 😉

    • 🙂 Da sagst du was, mit dem sofort-probieren-Reflex…
      Immerhin rauche ich nicht!!
      Schade, dass er schon blüht. Wie geht es nach dem Mähen, es kommen doch wieder neue Knospen nach, oder wird es dann zu mühsam?
      Liebe Grüße
      Cheriechen

  4. Ja wir Saarländer und unser Melfor … ich liebe Ihn 😉
    Schade dass meine Blüten schon in Löwenzahnhonig gewandert sind, das werde ich mir aber mal merken. Ich mache das gerne mit Bärlauchknospen, dass ist auch sehr zu empfehlen. Ich kann die auch ein rießiges Bärlauchfeld verraten 😉

    LG Kerstin

  5. Eine tolle Idee; ich muss mal schauen, ob es noch Knospen gibt.
    Melfor ist hier kaum zu kriegen; bei Manufactum kann man welchen kaufen; allerdings wird er dort mit Gold aufgewogen. Ich importiere das Zeug immer tonnnenweise, wenn wir mal nach Frankreich fahren….

    • Ein halbe hätte ich noch, kommst du auf ein paar Stullen vorbei?
      „Melfor“ ist Franzosenessig und uns Saarländern so geläufig, dass wir gar nicht erahnen, was wir damit auslösen, wenn wir ihn so lapidar erwähnen… 😉
      Liebe Grüße
      Cheriechen

  6. Das ist ja höchst interessant. Ich habe bisher nur am Rande davongehört. Leider sind die Pflanzen hier am Bodensee zu weit, um dieses Jahr noch zu beginnen, aber … (Ich hoffe ich vergesse es nicht nächstes Jahr!)
    Toettchen

  7. Alle haben schon alles gesagt…. vor meiner Türe wächst auch genug Löwenzahn- nur ist der immer rasend schnell aufgeblüht. Übrigens, der Gärtner-Blog hat diesen Monat Löwenzahn zum Thema- würde doch passen?

  8. Hallo, Cheriechen!

    Schön, daß Du zum Gärtner-Blog gefunden hast. Und ein toller Beitrag; Löwenzahn-„Kapern“ wollte ich auch schon immer mal ausprobieren.
    Übrigens bilde ich mir ein, daß es diesen Melfor-Essig bei uns (Südhessen) in jedem Netto-Markt gibt. Ist mir persönlich zu süß.

    Liebe Grüße, Sus

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