Marmelade kochen, das ist auch so etwas, das mich an Kindheit erinnert. Ich liebe es, wenn die süßen Fruchtaromen durch die Küche wabern, passend zu Jahreszeit. Ich muss mich allerdings bremsen, denn nie wird so viel Marmelade gegessen, wie ich herstelle. Erdbeermarmelade muss sein, unbedingt. Mein absoluter Favorit – mit riesigem Abstand – ist diese Erdbeermarmelade mit Waldmeister und Prosecco. Da kommt meiner Meinung nach nichts ran!
Allerdings habe ich mir jahrelang den Kopf zerbrochen, wie ich es schaffe, noch nicht blühenden Waldmeister mit schönen reifen hiesigen Erdbeeren zusammen in den Topf zu bringen. Geht irgendwie nicht. Nun lernte ich aber Claudia Landahl kennen, eine hiesige „Wildkräuterpädagogin“, die mir versicherte, dass die Sache mit dem Waldmeister, der auf keinen Fall blühen darf, ein altes Ammenmärchen sei. Diese Information entlastet mich nun sehr. Völlig entspannt pflückte ich heute morgen ein Sträußchen Waldmeister im Garten. Einst war er ein Geschenk einer Freundin in einem kleinen Blumentopf. Inzwischen wuchert er einige Quadratmeter zu. Der Waldmeister muss etwas anwelken, dann badet er im Prosecco und aromatisiert diesen. Ich wette allerdings, dass es sowohl mit sonstigem Sekt oder Weißwein gleich gut funktioniert…
Rezept:
800 g Erdbeeren, gewaschen und geputzt
200 g Prosecco
500 g Gelierzucker 2 : 1
1 Sträußchen Waldmeister
Den Waldmeister drücke ich einige Male in der Hand zusammen und lasse ihn dann etwa eine Stunde anwelken, erst dann wird sein unvergleichliches Aroma frei. Dann kommt er für eine Stunde in den Prosecco, nicht länger, sonst wird zu viel Cumarin frei. Anschließend wird der Waldmeister abgesiebt.
Nun werden Erdbeeren, Prosecco und Gelierzucker miteinander aufgekocht und die Erdbeeren püriert (bei mir im Thermomix). Kochend heiß in saubere Twist-off-Gläser füllen und mit dem Deckel nach unten abkühlen lassen.
Der Rest, der im Topf hängen blieb, schmeckte hervorragend mit „Fromage battu“ – französischem Quark aufgemischt.
Es ist unmöglich, alles was im Moment so schön im Garten ist festzuhalten oder gar zu posten, eine kleine Auswahl der spektakulärsten Pfingstrosen sollt ihr aber sehen…
wird den die Erdbeermarmelade nicht zu flüssig ? bei 200 g Prosecco
die Erdberen haben doch genug Saft
Sie ist genau richtig, der Prosecco ist für den Geschmack… 😉
Ich stimme 100%ig zu: Erdbeer muss! Früher habe ich auch immer zuviel gekocht, inzwischen kann ich unseren Verbrauch (incl. „Geschenke“) gut einschätzen. Danke auf jeden Fall für den Waldmeistertipp. Ich habe einen wuchernden Topf und werde deine Variante defintiv austesten.
Übrigens. Das „Toute de Meule“, das Petra gerade gepostet hat, funktioniert auch mit „LM-Sauerteig“ wunderbar. 🙂
Liebe Grüße,
Eva
wo? Wo finde ich das?
🙂
Chili&Ciabatta oder was meintest du?
oh, danke!!
Jetzt weiss ich, wie Marmelade auf hohem Niveau gekocht wird! Das ist natürlich was anderes als die schlichte Erdbeer mit Rhabarber von Mutter, und nicht vergleichbar mit Fabrikware oder meiner etwas missratenen Lychee Confiture. Das Brot auf dem Bild möchte ich jetzt zum Frühstück.
Lieber Erich, schlichte Erdbeer mit Rharbarber ist auch etwas Köstliches, Fabrikware natürlich etwas ganz Anderes. Und wenn du Gelierzucker hättest, wäre deine Lychee bestimmt ein Traum geworden!
Zu gerne würde ich dir ein Brot durch die Leitung schieben…
Liebe Grüße
Cheriechen
Marmelade erinnert mich auch immer an meine Kindheit. Damals stand ich stets mit grossen, gierigen Augen hinter meiner Oma am Herd und habe der vor sich hin blubbernden Masse interessiert zugeschaut. Mein Favorite war schon damals Rhabarber 🙂
Da ich grundsätzlich weniger auf Süsses stehe, bereite ich heute aber viel zu selten Marmelade zu. Allerdings bin ich auf den Waldmeistergeschmack gekommen und habe jetzt sogar ein kleines Pflänzchen direkt im Balkonbeet 😉 Ich schreib mir das hier mal auf die Liste, die Erdbeersaison beginnt ja gerade erst 😀
Sehr süß mag ich es auch nicht! Mit 2 : 1 – Zucker ist sie für mich gerade richtig. Es gibt auch 3 : 1, dann kannst du es noch weniger süß gestalten.
Liebe Grüße
Cheriechen
Rezept ist schon gedruckt! Ich liebe Waldmeister und habe jetzt auch endlich welchen bekommen 😀
Am Wochenende wird dann wohl Marmelade gekocht!
Das ist schön! Waldmeister ist für mich auch ein Suchtmittel, ich finde den Geruch und den Geschmack betörend…
Liebe Grüße
Cheriechen
Zu viel Marmeladenvorräte kenne ich bestens und nehme mir vor- mehr als eine Sorte pro Jahr wird nicht gekocht! Da ist die Warteliste natürlich lang, deine Variante kommt auf jeden Fall drauf!
Wie lecker! Ich habe mir das Rezept schon mal beiseite gelegt, for future reference, wie das so schön heißt 😉
Sehr schicker Ausdruck – muss ich mir merken!
Ich bin halt Englischlehrerin – das wird man nie so richtig los 😉
Danke für das Rezept, die Marmelade schmeckt super
Das freut mich sehr! Es ist immer schön, wenn jemand etwas nachmacht! Es gibt dem Bloggen mehr Sinn! 😄
Liebe Grüsse
Cheriechen
Huhu, lange nicht von dir gehört. Alles OK bei dir?
Liebe Grüße,
Eva
also bei mir ist alles klar, die Marmelade ist super geworden alle in der Familie sind begeistert.
Bin gerade dabei Brot mit Gelbweizen und Rotweizen zu Backen
Oh, liebe Eva! Es tut gut, von dir vermisst zu werden, soll ein Mensch sagen, das Internet sei unpersönlich! Mir ging es vorübergehend nicht so gut und brauchte eine Pause. Ich denke, ich kehre bald zurück, vielleicht etwas reduziert!
Danke für deine Nachfrage und ganz liebe Grüße
Ich habe so lange keine Marmelade mehr eingekocht. Jedes Jahr nehme ich mir das vor, aber so alleine lohnte sich das kaum. Und wenn ich jetzt Deinen Beitrag lese, vermisse ich sie und denke, ein paar Gläschen wären nicht schlecht gewesen. Die sieht so lecker aus, dass ich mir morgen welche auf dem Wochenmarkt mitnehme.
unbedingt! Füll dir ganz kleine Gläschen ab u geniesse dein Frühstück! Wir können auch nie alles essen, was ich einkoche. Aber hübsch aufgepimpt taugt sie auch als Geschenk. Und an Naturjoghurt ist sie sehr lecker, ich kaufe gar keinen Fruchtjoghurt mehr…