November: Conchas mit Zimtduft gegen die Herbstdepression …

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Lustlos stapfe ich durch die lausigen Reste von Herbstlaub, das feucht den aufgeweichten Boden bedeckt! Um noch in den Wald zu gehen ist es schon zu spät, es wird ja so verdammt früh dunkel. Wie soll ich Zufriedenheit finden in so grauer Zeit? Ich werde den Backofen anwerfen müssen…

Schon vor etlichen Monaten schrieb ich die mexikanischen Conchas (eigentlich „Muscheln“) auf meine ellenlange „To-do-Liste“, vor allem, weil sie so schön aussehen bei der von mir hochgeschätzten Karin Anderson, die als Hanseatin die Einwohner von Maine mit den tollsten Broten und Gebäcken beglückt. Es sind fluffige Hefebrötchen, die mit einer zimtigen Teigschicht überzogen werden, die dann beim Backen aufreißt und das darunter liegende Hefeteilchen durchblicken lässt. Also, die sollen es dann heute sein, Teig auswallen statt walken…

Von der Optik mal abgesehen: Hätte ich geahnt, dass dieses Gebäck sooo gut schmeckt, wäre ich mit mehr Schwung an die Arbeit gegangen…, zart-flaumig innen, leicht süße Zimtkruste außen. Im Ernst: Dazu einen Kaffee mit so was , ein Kerzchen und die Welt sieht schon wieder viel besser aus. Seltsam, so ein wenig Zimtgeschmack lässt den lausigsten Novembertag in einem anderen Licht erscheinen. Wie kann es doch so gemütlich sein im Herbst….

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Rezept (nach Karin Anderson):

Hefeteig:

120 g lauwarmes Wasser

240 g lauwarme Milch

75 g geschmolzene Butter

1 Ei

20 g frische Hefe (bei Karin findet ihr die Variante der Übernachtgare mit weniger Hefe)

460 g Weizenmehl 550

140 g Weizenmehl 1050 (bei Karin Vollkornmehl, ich habe die Mengen erhöht, da der Teig bei mir zu feucht war)

1 Tl gemahlener Zimt

60 g Zucker

5 g Salz

Schokoladen-Zimtbelag:

75 g Zucker

1/2 Tl gemahlener Zimt

120 g weiche Butter

140 g Weizenmehl 405

5 g (1 El) dunkles Kakaopulver

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Aus den oben genannten Zutaten einen Hefeteig kneten, der sich gut vom Schüsselrand löst. Etwa   1 h stehen lassen, er sollte sich gut verdoppelt haben. In der Zwischenzeit die Paste für den Belag mischen und in Scheibenform im Kühlschrank ruhen lassen. Kurz vor dem Ausrollen aus dem Kühlschrank holen.

Es empfiehlt sich, die Überzüge vorzubereiten, bevor man die Brötchen formt. Bei mir brauchte das etwas Zeit, ich bin aber auch nicht die Geschickteste in so etwas… Zwischen zwei Zwetschgenzweigen, nein zwei Lagen Frischhaltefolie den Belagteig etwa 2-3 mm ausrollen. Dickerer Belag gibt deutliche Muster, je dünner ihr arbeitet, desto brüchiger sieht euer Ergebnis aus. Was mir aber auch sehr gut gefällt. Daraus stecht ihr mit einem großen Glas etc. Kreise aus, die ihr am besten kurz ins Gefrierfach gebt, dann sind sie leichter zu handhaben.

Ist der Hefeteig gut aufgegangen, formt ihr runde Brötchen daraus, besser nicht viel größer als die Concha-Teig-Kreise. Die angefrorenen Kreise darauflegen, in wenigen Minuten werden sie warm und lassen sich gut an den Teigling schmiegen. Anfangs habe ich geschmolzene Butter als Klebemittel verwendet, das ist allerdings gar nicht nötig. Alsdann wird die dunklere Schicht nach Wunsch eingeschnitten. Ein wenig Laubstruktur vielleicht, die klassische Muschelvariante oder der Schneckenstempel? Vielleicht möchten die Feinmotoriker unter euch gar Sternchen oder ähnliches ausstechen? Ich lasse mich überraschen… 😉

Ungefähr 45 min aufgehen lassen. Dabei springt die braune Schicht schon ein wenig auf. Im vorgeheizten Backofen bei 180-190 Grad Mittelhitze etwa 30-40 min backen.

Lauwarm einfrieren –  🙂 wetten das schafft ihr nicht?

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Huch, bin ich schusselig:

Die Brötchen friere ich natürlich nicht ein, ich reiche sie durch Zeit und Raum und liefere sie bei der lieben Stefanie ein, zum 6. Blog-Geburtstag, sie wünscht sich leckere Backwaren zum Frühstück! Herzlichen Glückwunsch, liebe Steffi, ich liebe deinen Blog!!

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28 Kommentare zu “November: Conchas mit Zimtduft gegen die Herbstdepression …

  1. Die sehen ja toll aus! Ob ich als bekennende Grobmotorikerin so tolle Muster hinkriege wie Du, weiß ich nicht, aber das muss ja keiner sehen 😉
    ….und Zimt hilft bei mir so ziemlich gegen alles.

    • Liebe Melanie, an dich musste ich denken! Du warst ja schon vor Ort! Karin schreibt in ihrem Rezept ja auch, dass die original-mexikanischen
      für unseren Geschmack nahezu ungenießbar seien wegen Zucker-Overkill.
      Liebe Grüße nach Berlin
      Cheriechen

  2. Die erinnern mich ganz stark an die japanischen Melonpan (auch ein fluffiges Hefeteiggebäck mit Mürbeteigkruste). Die kommen allerdings zimtlos daher und ich mag Zimt in dieser Jahreszeit auch nicht missen. 🙂
    Liebe Grüße,
    Eva

    • Jetzt muss ich noch die japanischen Melonpan googeln! 🙂 und so geht es immer immer weiter!
      Zimt ist für mich auch unverzichtbar. Ich wurde nachdenklich, als mir neulich jemand erzählte,
      Zimt würde nicht abbaubar in einer Endlosschleife in unserem Körper gelagert, bis zum bitteren Ende.
      Seit ich in Schweden war, gehe ich wieder locker damit um! Als Kind mochte ich Zimt partout nicht,
      nach meiner Kalkulation kann ich dann noch ein paar Jahre zimtig leben, sonst wären die Schweden schon
      ausgestorben…
      Liebe Grüße
      Cheriechen

  3. Als Zimt-Fan zu jeder Jahreszeit… muß ich mir die ja unbedingt merken! Auch wenn ich schon wieder den Kopf schüttele über den Aufwand und meine nicht vorhandene Zeit. Irgendwo werd ich sie finden, die Lücke in die die Brötchen passen.

    • Ah, ich bin nicht allein mit meiner Zimtleidenschaft, gut zu wissen. Du hast Recht, „Quickies“ sind es nicht gerade. Aber wenn man nicht so
      dünn ausrollt, schmecken sie noch zimtiger u es geht schneller. Letztlich sieht es wieder aufwändiger aus, als es ist.
      Ich kam erst um 15.30 nach Hause u abends war mein Bauch schon voll davon ….

  4. Fluffige Hefebrötchen mit einer zimtigen Teigschicht überzogen? Díos mio, das hört sich nicht nur köstlich an, sonder schaut auch genau so aus! Jaja, ich merke immer mehr: Vorsatz Nummer 1 fürs Neue Jahr: lerne backen, Junge! 😉

  5. Wirklich schön geworden, dein Conchas! Ich konnte davon auch keine einfrieren, sie waren in Windeseile verschwunden, und ein paar habe ich auch an liebe Menschen verschenkt. In einer Woche fliege ich wieder nach Mexiko, mal sehen, ob es da ein neues, interessantes Gebäck gibt, was ich mal ausprobieren könnte. Auf jeden Fall freue ich mich schon auf die mexikanische Schokolade, als Getränk oder als Eis, mit Zimt und Chili.

  6. Du sprichst mir aus der Seele. Ich bin auch eine absolute Frostbeule, hasse Herbstwetter und vor allem dass es so früh dunkel wird. Da hilft nur noch warmes süßes Gebäck aus dem Ofen und eine Wolldecke auf dem Sofa. 😉
    LG Nele

  7. Conchas stehen schon soooooo lange auf meiner „muss ich backen“-Liste. Und mit Zimtduft locken sie mich direkt doppelt so sehr! Vielen Dank, dass du so tolle Brötchen auf unseren virtuellen Frühstückstisch stellst 🙂

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