„Best things in life are free“ – or nearly free…!
Das ging mir durch den Kopf, als ich eben genüsslich in meinen Wiesen-Flammkuchen biss. Was braucht man schon zu einem romantischen Abendessen? Einen schnöden Rest Lievito madre, der im Kühlschrank darauf hofft, verarbeitet zu werden. Ein paar weitere Zutaten, wie sie an normalen Tagen wohl in jeder Küche zu finden sind. Der Rest ist ein Schlendern über die Wiese und ein wenig Fantasie, denn dieser Flammkuchen lässt sich vielfältig variieren…
Die essbaren Wildkräuter, die heute in meiner Wiese dominierten, waren: Spitzwegerich. Wiesenknopf, Sauerampfer und Beinwell. Ergänzt wurde die Mischung durch ein paar Stängel Brennnessel, einige Löwenzahnblätter, etwas Gundelrebe und Sauerampfer. Sie sind aber durchaus austauschbar, so lange man beachtet, dass mild schmeckende Wildkräuter überwiegen und die ausgesprochenen Würzkräuter (z.B. Gundelrebe) nur zurückhaltend benutzt werden.
Rezept für 3 mittelgroße Flammkuchen:
Für den Teig:
200 g Lievito madre aus dem Kühlschrank
460 g Weizenmehl T 80 (oder 550)
300 g Wasser
1 1/2 Tl Salz
1 Schuss Olivenöl
Zutaten kurz miteinander verkneten, bis sich eine einheitliche Masse entwickelt hat. Bei Raumtemperatur einige Stunden stehen lassen, ich hatte schon 3 h, 5 h, …., wenn ich daran denke, falte ich den Teig zwischendurch. Er nimmt es nicht so genau. Wichtig ist nur, dass der Backofen nachher so heiß ist, wie die Hölle!
Belag:
1oo g gemischte Wildkräuter (siehe oben)
250 g Champignons
2 Knoblauchzehen
Olivenöl
1 Schuss Weißwein
1/2 Becher Schmand oder saure Sahne
150 g Chèvre frais (quarkartiger frischer Ziegenkäse)
Chili aus der Mühle
ein paar essbare Blüten zum Dekorieren (bei mir Schnittlauch, Thymian und Beinwellblüten)
etwas Fichtenspitzensirup zum Drüberträufeln (wer mag, ich bin total scharf drauf!)
Champignons putzen, in Scheiben schneiden und in der Pfanne mit Olivenöl anbraten. Die Knoblauchzehen zugeben und mitschwitzen lassen, die gewaschenen etwas zerschnittenen Wildkräuter unterheben und nur einmal zusammenfallen lassen. Mit einem kleinen Schuss Weißwein ablöschen, salzen und pfeffern. Ich habe in einem anderen Backversuch die Wildkräuter roh auf den Flammkuchen gegeben. Das geht natürlich auch, mir schmeckt es aber so besser, da sie nicht so trocken werden.
Den recht feuchten Teig auf einem gut bemehlten Backschieber platt drücken und in Form ziehen. Die saure Sahne mit dem Ziegenfrischkäse verrühren und auf dem Flammkuchen verstreichen. Die Champignon-Wildkräuter-Mischung darauf verteilen. Nun kommt der Flammkuchen auf den möglichst heißen Backstein. Es ist jetzt schwierig für mich, euch eine Zeit anzugeben. Bei gut vorgeheiztem Backstein braucht der Flammkuchen bei mir nur 2 – 3 min. Am besten stellt ihr euch mit einem Apéritif daneben und macht Backofenkino.
Auf den heißen knusprigen Flammkuchen die essbaren Blüten verteilen und ein wenig Fichtenspitzensirup träufeln.
Das Leben ist schön!! Isn’t it?
Da hätte ich jetzt gerade grosse Lust darauf – es sieht wunderbar aus und ich glaube schon fast, diesen Kuchen zu riechen 😉
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Na, auf geht’s ins Wochenende! Ich wünsche dir dann mal etwas Leckeres im Sonnenschein, vielleicht wird es ja Flammkuchen 😉
Liebe Grüße
Cheriechen
Hammer, sag ich! Absolut! Ich bin begeistert von Deiner Verwendung der Wildkräuter auf dieser wunderschönen elsässischen Pizza. Oder ist das, was wir Pizza nennen, italienischer Flammkuchen?
Was immer es war, es schmeckte wunderbar (sieh mal: Ich beginne sogar zu reimen 😉 )
Aber es lässt sich sicher auch als Pizza ausbauen: Mit Dost (Oregano vulgaris) und Brennnesseln oder Giersch, Tomaten, Mozzarella plus Schinken für die Nicht-Veggies unter uns..
Habt ein schönes Wochenende, ihr Thailänder…
Cheriechen
Ich liebe Flammkuchen! Und deiner sieht so hübsch aus… wie heiß geht denn dein Backofen?
Laut Anzeige 280°C. Ich habe einen Backstein aus Lavaton, der wird viel schneller heiß, als meine Schamottesteine früher. Steinbackofenbesitzer haben natürlich enorme Vorteile…, aber da träume ich bisher nur davon (aber immerhin mit Wiesenblick 😉 )
Schönes Wochenende
Cheriechen
das schafft mein Ofen leider nicht. Was wiegt denn der Lava-Stein? Nur so ungefähr- Schamott ist mir nämlich viel zu schwer.
Er ist viel dünner – nur 1 cm stark. Ich hole ihn ganz selten raus, aber das geht leicht. Er wiegt 3472 g (ich bin schwach im Schätzen!)
na, das ist aber auch ein ordentliches Gewicht.
Danke für die Infos!
Heute hab ich übrigens erstmals LM verwendet…. bin schon sehr gespannt wie das Brot ausschaut wenn ich es anschneide heute abend.
Kannst Du Gedanken lesen ???
Bei mir steht gerade ein rießiger Pott Flammkuchenteig, den gibts heute Abend 😉 Deine Idee ist sensationell, da bekommt man Lust ein Stück aufzufuttern 😉
LG Kerstin
Liebe Kerstin, lass es dir schmecken!!
Schönes Wochenende
Cheriechen
Ja, das isses. Das Leben. 🙂 Vor allem bei solch‘ herrlichem Sonnenschein. Da putze ich sogar gern Fenster.
Und dein Flammkuchen? Ein Gedicht! Bei mir hieße er Pizza und bekäme noch Begleitung von einigen Tomaten, Salamischeiben und viel Parmesan. Dir auch ein himmlisches Wochenende!
Liebe Grüße,
Eva
Da geht einiges – sowohl bei dem Wetter, als auch auf dem Pizza-Flammkuchen-Ding…
Liebe Grüße
Cheriechen
Yes it is, Cheriechen! Besonders wenn man solche wunderschönen Fotos betrachten darf und in so einen leckeren Flammkuchen beißen darf.
Ein Genuss in jeder Hinsicht!
Liebe Grüße Maren
🙂 Danke, so liebe Worte!!