„Alter Teig“, das klingt irgendwie so vergammelt – dabei ist er ein vorzügliches Backtriebmittel und gleichzeitig Aromageber. Man kann den alten Teig eigens mit ein wenig Hefe oder Lievito madre ansetzen. Er sollte mindestens 48 h im Kühlschrank ruhen. Bei diesen Laugenteilchen habe ich noch vorhandenen Pizzateig auf LM-Basis verwendet, der ja mehrere Tage im Kühlschrank lagern kann und dabei keinesfalls schlechter wird.
Ich will ja immer etwas Neues ausprobieren: Seit langem schleiche ich um diese Anleitung zum Formen von kleinen Zöpfen herum. Total lustig, wie schnell die Profis Zöpfchen flechten, wo ich mir erst mal die Finger verknotete…Schaut euch mal dieses Video an! Ich musste es ganz oft anhalten, bis ich es konnte. Aber dann hat es Spaß gemacht! Ich habe versucht, es für euch in Fotos festzuhalten. Ich denke aber, man muss einfach ein bisschen probieren, Teig ist geduldig 😉 ..
Rezept:
275 g alter Teig
100 g Dinkelvollkornmehl
500 g Weizenmehl 550 oder T 65
150 g Weizenmehl T 80 oder T 1050
11 g Hefe
1 Löffel Honig oder Backmalz
375 g Wasser
60 g weiche Butter
15 g Salz
Laugenperlen zum Belaugen der Teiglinge (Kaiser-Natron funktioniert auch, aber mit Laugenperlen werden die Zöpfe dunkler)
nach Wunsch Hagelsalz, Sesam, Mohn etc. zum Bestreuen
Mehl, alten Teig, Hefe, Wasser und Honig zusammenkneten, nach und nach die Butter und schließlich das Salz zugeben. Den Teig etwa 15 min kneten, er muss schön glatt sein und sich gut vom Schüsselrand lösen. Ruhen lassen, bis er sich etwa verdoppelt hat. Das kann je nach Raumtemperatur unterschiedlich lang dauern, bei mir war es etwa 1 h.
Den Teig in gleich große Stücke teilen. Wie oben beschrieben formen. Die fertigen Teiglinge nochmal 15-20 aufgehen lassen und dann auf einem Tablett im Gefriergerät anfrosten (10 – 15 min). Die Lauge nach Vorschrift zubereiten. Unter Beachtung sämtlicher Schutzvorkehrungen (Handschuhe, Taucherbrille, lange Ärmel bei mir…) die einzelnen Teiglinge ein paar Sekunden in die Lauge tunken und auf ein Backblech mit Backfolie legen. Nach Wunsch mit Hagelsalz oder Saaten bestreuen und noch ein wenig akklimatisieren.
Im vorgeheizten Backofen bei 210° C Ober-und Unterhitze 10 min anbacken mit Schwaden, dann Dampf ablassen und noch weitere 10 – 15 min fertig backen. Auf einem Gitter abkühlen lassen. Die fertigen Laugenteile lassen sich hervorragend einfrieren, am besten noch lauwarm …
Ich brauche kein Oktoberfest um sie zu genießen, Laugengebäck geht immer, sogar bei Bauchweh!
Aha! Ich hatte mich schon lange gefragt, wie man diese seltsame Strangform hinbekommt. 🙂 Vielen Dank für die anschauliche Erklärung – ich werde wohl trotzdem eine Weile brauchen, bis ich das hinbekomme… Der Weg vom Kopf zu den Händen ist so weit. 😉
Und ja, Laugengebäck geht immer!
Schönes Wochenende + Liebe Grüße,
Eva
Liebe Eva, wer feinmotorisch so begabt ist wie du (ich sage nur Tortenkönigin), der schafft diese Teilchen ganz gewiss ohne Knoten in den Armen!!
Liebste Wochenendgrüße
Cheriechen
Danke für diese ausführliche Anleitung. „Alten Teig“ habe ich immer im Kühlschrank, denn der ist für Pizza. Ich hätte dich ja gerne in deiner Ausrüstung gesehen 😉
Lächelnde Grüsse – für diesmal aus dem Tessin – von Sabine
Cheriechen im Ganzkörperkondom! Sieht klasse aus…
Liebe Grüße in den Tessin, wo das Wetter sicher besser ist, seufz…
Lustig, hab gerade ebenfalls Laugengebäck im Ofen 😉 und stimmt, essen kann man das immer – gerade bei Bauchweh 🙂 Herzlichst Nadja
Du hast aber doch hoffentlich kein Bauchweh?
Wünsche dir ein fröhliches Wochenende trotz diesem Wetter…
Liebe Grüße
Cheriechen
Deine Bilderserie ist umwerfend gut!
Den Film habe ich mir auch schon ein paarmal angeschaut – aber jetzt mit deinen Bildern ist es endgültig klar.
Wunderschönes Kleingebäck – wenn ich nur mehr Esser hätt‘
Ich friere sie ein! Sobald sie ein wenig abgekühlt sind. Die kannst du dann einzeln entnehmen…, kein Problem!
Ein schönes Wochenende!
Cheriechen
Ach das Laugengebäck, wie lange ist es bei mir schon auf der To-Do Liste! Aber ich befürchte auch, dass sie bei mir die Hände da ziemlich verknoten würden. Zum Glück wollte ich sowieso Brezeln machen 😉
..und ich habe da so meine Probleme mit Brezeln, die Stellen, die dünn sein sollen, sind bei mir dann auch immer dick! Ich übe aber demnächst…
Eine sehr gute Anleitung, da werde ich mich jetzt doch auch mal ans Backen wagen. Ich freue mich über so einen schönen Beitrag.
Toettchen, du balsamierst meine Küchenseele!
Liebe Grüße
Cheriechen
Pingback: Hüttenromantik für Wanderer: Alpenländisches Speckbrot mit Nüssen … | boulancheriechen
Liebes Boulancheriechen, erst mal ein fettes Kompliment, ich kann gar nicht mehr aufhören, bei dir zu stöbern! Hab mir gestern
Abend auch einen LM angesetzt. Bin jetzt schon ganz wuschig! Ich hab ne Frage zu deinen Laugenzöpfchen, die du mit Laugenperlen
herstellst. Wo gibt es die? Ich hatte mich auch schon an Laugengebäck gewagt, das allerdings in Kaiser-Natron gebadet, was mich
weder geschmacklich noch optisch überzeugt hat. Danke für deine Antwort und liebe Grüße aus Oldenburg Cranbeere
Vielen Dank für deine netten Worte!
Meine Perlen sind von „Teeträume“, nicht teuer…
Liebe Grüsse u viel Glück beim Backen…
Cheriechen